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Pflegekräfte ausweisen. Geht’s noch?

Rathaus Leverkusen
CC-BY-SA Patrick Viola

Eine brasilianische Pflegekraft, deren Examen in Deutschland nicht anerkannt wird, soll abgeschoben werden. Für Kranken- und Gesundheitspflegeassistentinnen erteilen die Ausländerbehörden keine Arbeitsgenehmigungen. Im St.-Josefs-Krankenhaus bietet man ihr nach einem erfolgreichen Praktikum eine Ausbildungsstelle an. Die PIRATEN bitten die Stadtverwaltung, dies zu ermöglichen und die Ausweisung zu verhindern.

Oliver Ding vom Piratenbüro Leverkusen kommentiert dies so: „Ich bin selbst als Altenpfleger tätig und kenne die Situation in der Pflege aus eigener Erfahrung. Pflegekräfte werden überall händeringend gesucht. Ich habe mit zahlreichen ausländischen Kollegen, deren Abschluss in Deutschland nicht anerkannt wird, zusammen gearbeitet. Ihre Fachlichkeit ist enorm, und sie sind wertvolle Mitglieder der Teams. In Zeiten des aufkommenden Pflegenotstands, ist es schon nicht einzusehen, warum ausländische Qualifikationen trotz des Gesetzes über die Feststellung der Gleichwertigkeit von Berufsqualifikationen (BQFG) weiterhin zu selten anerkannt werden. Wer die Situation der Pflegebedürftigen verbessern will, muss den Hebel bei den Pflegekräften ansetzen. Einer engagierten Pflegekraft, der sogar eine Ausbildung in Leverkusen angeboten wird, die Tür zu weisen, verbietet sich daher von selbst.“

Laut einem Bericht der Rheinischen Post plant die Ausländerbehörde die Ausweisung der jungen Brasilianerin für den kommenden Montag. Die Leverkusener PIRATEN rufen die Ausländerbehörde daher auf, unbürokratisch Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis zu erteilen.

Klarmachen zum Ändern!

Update: Nachdem die Öffentlichkeit auf den Fall aufmerksam geworden ist, hat sich der Oberbürgermeister dem Fall angenommen. Sie darf wohl bleiben.